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Achtsamkeit – Wie wir Ruhe finden

Obwohl die Work-Life-Balance und Burnout mittlerweile viel diskutierte Themen sind, leiden laut dem statistischen Bundesamt [1]  nach wie vor knapp ein Fünftel aller Arbeitnehmer unter dem Stress und starken Zeitdruck an ihrem Arbeitsplatz. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Gründe und Auslöser und wie Sie sich und Ihre Arbeitnehmer mit Hilfe von Achtsamkeit schützen können.

So entsteht Stress am Arbeitsplatz

Laut der Stressstudie der Techniker Krankenkasse fühlen sich etwa ein Viertel der Befragten häufig gestresst. Weitere 38 Prozent geben an, zumindest manchmal unter Stress zu leiden. Neben familiären und finanziellen Sorgen gehören Zeit- und Leistungsdruck am Arbeitsplatz zu den bedeutendsten Auslösern für krankhaften Stress. Dessen Folgen können schwerwiegend sein: Neben Burnout, Depressionen sowie Angst- und Belastungsstörungen kann chronischer Stress auch körperliche Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzleiden auslösen.

Die Gründe für Stress am Arbeitsplatz sind vielfältig. Am häufigsten sind folgende Auslöser:

  • Zu viel Arbeit
  • Termindruck
  • Ständige Unterbrechungen durch Störungen
  • Mangelnde Anerkennung
  • Zu viele E-Mails
  • Ungenaue Anweisungen
  • Ungerechte Bezahlung
  • Ständige Erreichbarkeit
  • Schlechte Stimmung im Team
  • Probleme mit Vorgesetzten

Die Folge von immer mehr Informationen, Zeit- und Termindruck und der ständigen Erreichbarkeit, die in vielen Jobs gefordert wird, sind immer mehr Fehltage durch stressbedingte Krankschreibungen. Allein in den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage durch zu hohe Belastungen und daraus resultierender Erschöpfung und anderen Erkrankungen verdoppelt.

Achtsamkeit: Wirkungsvolles Mittel gegen Stress im Job

Nicht immer lassen sich Ursachen für krankhaften Stress, wie Termindruck oder ein hohes Arbeitsvolumen, so einfach beseitigen. Deshalb sollten Sie nicht nur Quellen für Stress am Arbeitsplatz abbauen, sondern auch Ihre Angestellten stärken, um besser mit Herausforderungen umzugehen. Dabei kann Achtsamkeit ein wirkungsvolles und einfach zu erlernendes Mittel sein.

„Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft, konzentriere den Geist auf den gegenwärtigen Moment.“ (Buddha)

Achtsamkeit – Was ist das überhaupt?

Als Achtsamkeit, englisch mindfulness, bezeichnen Psychologen eine Art von Geistesgegenwart. Ein achtsamer Mensch nimmt seine Umgebung, seinen Körper, seine Gedanken und Gefühle neutral und sachlich wahr, ohne sie zu bewerten oder zu überdenken. Damit gleicht eine achtsame Haltung einer Form der Meditation – und genau dort ist diese Methode des Denkens und Wahrnehmens entstanden.

Das Meditieren und das Einnehmen einer achtsamen Haltung gegenüber sich selbst und der Umwelt stammt ursprünglich aus dem Buddhismus. Inspiriert von verschiedenen Meditationen und Yoga-Haltungen entwickelte der US-amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn Ende der 1970er Jahre das medizinische Achtsamkeitstraining, die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR). Deren positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden, die Zufriedenheit und verschiedene stressbedingte Erkrankungen konnten daraufhin in zahlreichen Studien nachgewiesen werden.

Achtsamkeitstraining mit der Mindfulness-Based Stress Reduction

Das ursprünglich von Kabat-Zinn entwickelte Achtsamkeitstraining ist als achtwöchiges Intensivtraining mit wöchentlichen Sitzungen, die zwischen zwei und drei Stunden dauern, angelegt. Außerdem sollen Teilnehmer täglich etwa 45 Minuten eigenständig Achtsamkeit üben. Dadurch soll sich die achtsame Haltung innerhalb von zwei Monaten verinnerlichen. Danach kann die Meditations- und Achtsamkeitspraxis etwas lockerer fortgeführt werden.

Die positiven Effekte der MBSR sind gut erforscht und belegt. Allerdings setzt diese Übungsform viel Disziplin und ausreichend Zeit voraus – etwas, das viele Stressgeplagte eben nicht haben. MBSR eignet sich gut als vorbeugende Maßnahme, um Ihre Angestellten für künftige stressige Zeiten vorzubereiten, aber nicht als kurzfristige Intervention.

Achtsamkeit im Alltag

Der deutsche Psychiater und Psychotherapeut Michael Huppertz schlägt als Alternative zum strengen Achtsamkeitstraining einen eher spielerischen und niederschwelligen Ansatz vor. Für das Einbauen von achtsamen Momenten in den Alltag ist kein großer Zeitaufwand erforderlich. Trotzdem wird die achtsame Haltung regelmäßig und ausführlich trainiert und kann damit ihre positiven Effekte auf Psyche und Geist entfalten.

Wichtig ist, dass bei ausgewählten täglichen Aktivitäten die volle Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt und die Wahrnehmungen und Sinneseindrücke gelenkt werden, anstatt in Gedanken abzuschweifen. Typische Beispiele für Achtsamkeit im Alltag sind:

  • Zähneputzen
  • Duschen
  • Essen
  • Abwaschen
  • Weg zur Arbeit

Spezielle Achtsamkeitsübungen

Wer sich nicht gleich in ein ausführliches Achtsamkeitstraining stürzen will, wem aber gleichzeitig der Einbau von Achtsamkeit in den Alltag schwerfällt, der kann die achtsame Haltung mit speziellen Übungen trainieren. Hier gilt es üblicherweise, sich eine bestimmte Zeit, meistens etwa fünf Minuten lang, einzig und allein auf die Sinneswahrnehmungen zu konzentrieren. Jedes Mal, wenn Ihr Kopf in Gedanken abschweift, führen Sie ihn sanft wieder zurück.

Alternativ gibt es auch Partnerübungen zur Achtsamkeit. Zum Beispiel kann einer dem anderen fünf Minuten lang ausführlich einen banalen Gegenstand wie einen Stift beschreiben – Sie werden überrascht sein, wie viele Details Sie entdecken. Während sich einer auf das reine Wahrnehmen und Beschreiben konzentriert, muss der oder die andere gedanklich beim Zuhören bleiben und sollte ebenfalls nicht abschweifen. Anschließend werden die Rollen getauscht.

Achtsamkeit in Unternehmen

Sie glauben, ein Achtsamkeitstraining könnte genau das Richtige für Ihre stressgeplagte Belegschaft sein? Dann kontaktieren Sie uns und wir finden zusammen das passende Programm, um Ihre Angestellten mit Hilfe von Achtsamkeit zu entlasten und für zukünftige Herausforderungen zu wappnen.

 

Quellen

[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/stress-arbeitsplatz.html

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