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JUNG trifft auf ALT! Risiko oder Chancen?

Wer seinen Betrieb erfolgreich führen will, kommt am Thema Generationenmanagement nicht vorbei. Zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren für Unternehmen gehören die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung und der Wissenstransfer zwischen den Generationen. Erfolgreiche Unternehmen setzen sich deshalb das Ziel, die Altersvielfalt zu nützen und eine effektive Zusammenarbeit zwischen Jüngeren und Älteren zu etablieren.

Die demografische Entwicklung erfordert die Zusammenarbeit der Generationen

Der Trend in der demografischen Entwicklung ist wegweisend: Ältere Beschäftigte bleiben wichtig für Unternehmen, schon allein, damit der Mitarbeiterstand gesichert ist. Ein großer Vorteil: Die Stärken dieser Erfahrungsträger bleiben dem Unternehmen möglichst lange erhalten.

Unternehmen sind gut beraten, wenn sie den demografischen Trend als gute Chance betrachten. Sie befassen sich mit den Vorteilen ihrer langjährigen und erfahrenen Mitarbeiter und setzen sie gezielt ein.

Die Stärken mehrerer Generationen nützen

Das Zusammenwirken der verschiedenen Generationen ist, wenn es gelingt, ein bedeutender Erfolgsfaktor. Von den Baby Boomern über die Generation X, die Generation Y und die jüngste Generation Z hat jede Altersgemeinschaft ihre speziellen Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten. Jede Altersgruppe hat ihren eigenen Blick auf den Markt, auf die technischen Möglichkeiten, auf Innovationen. Jede Generation kann ihren Part einbringen in das große Firmenganze. Gelingt dies, bleiben Unternehmen innovativ und zukunftsfähig.

Ältere Mitarbeiter – Erfahrung und Sicherheit

Erfahrungswissen ist bei vielen Mitarbeitern eine selbstverständliche und oft intuitive Kompetenz, die sich im Lauf der Berufstätigkeit und der Lebensführung entwickelt. Zur Berufs- und Lebenserfahrung gehören neben Marktkenntnissen, Branchenerfahrung, Wissen über interne Organisationsstrukturen und Projekterfahrungen auch die Kenntnis interner Arbeitsabläufe und oft auch Führungserfahrung. Langjährige Expertise ist sehr wertvoll. Ältere können einen unersetzlichen Beitrag leisten.

Die jüngere Generation – frisch ausgebildet

Junge Mitarbeiter und Berufsanfänger können zwar meist nicht mit vielerlei Erfahrung punkten, sie bringen aber neues Fachwissen und neueste Erkenntnisse mit. Sie sind im Allgemeinen offener und beschreiten schneller neue Wege. Sie sind in einer globalisierten Welt aufgewachsen. Dadurch stellen sie oft andere Fragen und bringen frischen Wind und aktuelleres Know-how mit in die Firma. Die modernen Technologien beherrschen sie schneller und selbstverständlicher.

Junge und Alte können immens voneinander profitieren

Die neuen und frischen Ideen der Jungen sind zwar oft zunächst unbequem und stellen eine Herausforderung dar, sich aus der Komfortzone herauszubewegen. Wenn jedoch erfahrene Mitarbeiter sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, können die Impulse der Jüngeren kostbar und motivierend sein.

Junge Kollegen kommen mit aktuellem Fachwissen ins Unternehmen. Ihr Blick auf Firmenprozesse und fachliche Themen ist neuer und noch unbefangener. Ältere Mitarbeiter punkten dagegen mit Sicherheit, Erfahrung und Umsicht. Wenn Alte und Junge im Team konstruktiv zusammenarbeiten, ergänzen sich ihre Fähigkeiten – so der Idealfall. Daraus entstehen oft weitaus bessere Ergebnisse, als wenn der Mitarbeiterpool aus lauter Gleichaltrigen besteht.

Die Zusammenarbeit zwischen den Generationen bringt Synergieeffekte. Laut der Erkenntnis von Arbeitspsychologen erhöhen unterschiedliche Perspektiven die Kreativität in Teams. Je innovativer ein Fachgebiet ist, desto effektiver sind Teams mit unterschiedlichen Mitgliedern. Die Unterschiede im Geschlecht, im kulturellen Hintergrund und im Alter bewirken, dass verschiedene Qualifikationen, Erfahrungen und Perspektiven einfließen.

Gelingende Kooperation zwischen Älteren und Jüngeren

Wenn das Teamklima gut ist und vertrauensvolle Zusammenarbeit praktiziert wird, sind die positiven Effekte altersgemischter Teams unbestreitbar. Folgende Faktoren tragen dazu bei:

  • Die Firmenkultur ist von Toleranz und Wertschätzung geprägt.
  • Der Chef kennt die individuellen Fähigkeiten seiner Mitarbeiter und nutzt sie.
  • Die langjährige Erfahrung der älteren Mitarbeiter wird wertgeschätzt und ernstgenommen.
  • Die unterschiedlichen Bedürfnisse, die aus den unterschiedlichen Lebensphasen resultieren, werden berücksichtigt.
  • Die Teamdynamik ist darauf ausgerichtet, dass sich keine Grüppchen bilden.
  • Es existieren Netzwerke über alle Altersgruppen.
  • Es gibt interne Mentoring-Programme, in denen ältere Mitarbeiter ihre jüngeren Kollegen fördern.
  • Älteren und jüngeren Mitarbeitern gleichermaßen werden Weiterbildungen angeboten, das erhält die Arbeitsmotivation.

Vorgesetzte brauchen Handwerkszeug für erfolgreiches Generationenmanagement

Nicht immer ist die Zusammenarbeit zwischen den Generationen leicht. Entscheidend für das Gelingen ist in großem Maß die Einstellung der Vorgesetzten. Wenn sie in der Lage sind, die unterschiedlichen Stärken von Jungen und Alten zu fördern und zu nutzen, profitiert das Unternehmen und die Unterschiede werden zum Erfolgsfaktor. Außerordentlich wichtig sind Fähigkeiten, die generell zum guten Führen gehören, wie etwa eine offene Kommunikations- und Diskussionskultur oder die Zuweisung klarer Rollen und Aufgaben. Hinzu kommen beim Generationenmanagement spezielle Kenntnisse über generationsspezifische Hintergründe. Auch eine besondere Sensibilisierung und Methodik für den Umgang mit Altersvielfalt ist erforderlich.

Wenn beispielsweise ein junger Chef ältere Mitarbeiter mit langjähriger Expertise führen soll, entstehen leicht Ängste und Unsicherheiten. Neue Manager sind gut beraten, wenn sie die Erfahrung ihrer älteren Mitarbeiter vor dem Team würdigen. Sich ganz offen die Unterstützung der Erfahrenen zu erbitten, verkleinert die Anspannung und verbessert das Klima im Team.

Sich in Seminaren Tools und Haltung erarbeiten

In Seminaren zum erfolgreichen Führen altersgemischter Teams können sich Führungskräfte wichtige Skills erarbeiten und sich für die Thematik Generationenmanagement sensibilisieren.

Folgende Bausteine erweisen sich für den Umgang mit Altersvielfalt als besonders hilfreich:

  • Wertschätzungskultur praktizieren
    Ein wichtiges Element guter Führung ist die Vermittlung von Wertschätzung und Empathie. Hier bestehen Unterschiede zwischen den Generationen. Jüngere Mitarbeiter sind durch die Kultur der sozialen Medien mit Feed-Backs durch „Likes“ weitaus stärker auf direkte positive Rückmeldungen konditioniert, als dies noch die Generation Y war. Sie sind beim Ausbleiben solcher Feed-Backs schnell verunsichert.
    Eine gute Führungskraft wirkt Vorurteilen entgegen. Die Ansicht beispielsweise, dass mit zunehmendem Alter die Leistungsfähigkeit im Job abnimmt, ist mittlerweile durch zahlreiche Studien widerlegt. Wenn älteren Mitarbeitern nur noch Routine-Aufgaben zugeteilt werden, löst das eine negative Entwicklung aus.
  • Kommunikation und Interaktion pflegen und ausbauen
    Führungskräfte sollten fit in Kommunikation sein. Gute Fähigkeiten des Zuhörens sind dabei sehr wichtig, um an den relevanten Themen der Mitarbeiter anzusetzen.
    In jeder Generation existieren spezielle Vorstellungen davon, wie ein gelungenes Arbeitsumfeld, eine gewünschte Position, ein interessantes Aufgabenfeld und ein positiver Arbeitgeber aussehen. Um das wechselseitige Verständnis zwischen den Generationen zu fördern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. In generationsübergreifenden Teams kann die Sichtweise der andern erlebt werden. Firmeninterner Wissenstransfer wird zudem erleichtert.
  • Individualität erkennen und berücksichtigen
    Zeitgemäße Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung richtet sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten aus. Führungskräfte sollten auf die individuellen Lebensphasen der Beschäftigten eingehen. Wenn sie den generationsspezifischen Hintergrund erkennen und beachten, binden sie talentierte Fachkräfte ans Unternehmen. Aufmerksames Zuhören der Führungskraft bewirkt, dass Mitarbeiter motiviert sind und optimal eingesetzt werden können. Erfolgreich sind hier Führungspersönlichkeiten, die in ihren Teammitgliedern die Menschen sehen mit ihren Stärken und Schwächen, aber auch mit ihren Entwicklungspotentialen,

In der heutigen Arbeitswelt ereignet sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung ein tiefgreifender Wandel. Für Führungskräfte ist wertfreie Offenheit wichtig. Technologische Neuerungen tragen dazu bei, das Wohlbefinden der Mitarbeiterschaft zu steigern und die Vernetzung und die Innovationsfähigkeit zu fördern.

Die Generation Z, die sich jetzt neu dem Arbeitsmarkt stellt, wurde als die erste Altersgruppe völlig im digitalen Zeitalter sozialisiert. Für sie ist schwerfällige Kommunikation mittels klassischer und umständlicher Meeting-Strukturen nicht mehr vermittelbar. Dadurch wird sich die interne Kommunikation verändern, beispielsweise durch neue digitale Kanäle.

Auch Offenheit im Hinblick auf die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorten lohnt sich fürs Unternehmen.

Fazit

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Generationen wird in Zukunft eine wachsende Rolle spielen. Mit den „digital natives“, der Generation, die von Anfang an mit Internet und Computer aufgewachsen ist, kommt aktuell eine Altersgruppe mit grundlegend neuen Lebens- und Arbeitsvorstellungen in die Firmen. Dadurch erhöht sich die Komplexität noch weiter. Führungskräfte sind gefordert, mit dieser Komplexität konstruktiv umzugehen. Dafür brauchen sie Kommunikationsfähigkeit, Sensibilität für die unterschiedlichen Lebensbedingungen, Kenntnisse der Teamdynamiken und einen guten Blick auf die individuellen Stärken ihrer Mitarbeiter.

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