E-Mail info@andrawas-consulting.com
Telefon 06033 / 3547155

Qualitätsmanagement im Wandel – wo geht die Reise hin?

Mit dem Begriff „Qualität“ wird in der Regel Positives assoziiert. Etymologisch gesehen ist der Wortstamm „qualis“ allerdings wertneutral, denn er bezieht sich lediglich auf die Beschaffenheit eines Gegenstands. Qualität meint demnach die Menge an Eigenschaften, über die ein Gegenstand oder ein Produkt verfügt. Beim Kunden lösen diese Eigenschaften die Kaufentscheidung aus, für den Hersteller haben sie Einfluss auf den Wettbewerb und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

International wurde der Begriff „Qualität“ im Rahmen der DIN EN ISO 9000 als „Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Forderungen erfüllt“ definiert. Qualität ist außerdem die „realisierte Beschaffenheit einer Einheit bezüglich der Qualitätsforderung“. Qualität ist damit kein absoluter Wert oder Begriff. Er muss vielmehr im Verhältnis betrachtet und im Kontext der vorgegebenen Forderungen bewertet werden.

Die ISO 9001 gilt seit 1987 und findet weltweit Anwendung. Die Norm wurde im Laufe der Jahre kontinuierlich aktualisiert und soll für Organisationen ein Leitfaden darstellen, der bestimmte Grundsätze enthält. Dazu zählen etwa die Verbesserung der Kundenzufriedenheit, die Reduzierung von Fehlern sowie eine erhöhte Transparenz bei betrieblichen Abläufen. Ferner fließt das Engagement von Mitarbeitern und das Beziehungsmanagement mit Stakeholdern in die Bewertung mit ein.

Wie hat sich das Qualitätsmanagement im Laufe der Zeit entwickelt?

Mit Beginn der 1990er-Jahre nahmen japanische Unternehmensphilosophien wie Kaizen Einfluss auf das Qualitätsmanagement in westlichen Staaten. Über die USA gelangten die Vorstellungen nach Europa. Durch TQM (Total Quality Management) fand das Konzept Anwendung in Unternehmen. Qualitätsverbesserung wurde zu einem der strategischen Unternehmensziele.

Zu den weiteren DIN-Normen zählen unter anderem die DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme oder die DIN EN ISO 50001 für Energiemanagementsysteme. Alle Normen werden in einem integrierten Managementsystem in einem Unternehmen zusammengeführt.

Qualitätsmanagement im Wandel

Gesellschaftliche Veränderungen und Trends wirken sich auf das Qualitätsmanagement aus. Als zentraler Treiber gilt die digitale Transformation, die nicht nur Einfluss auf Organisationen selbst ausübt, sondern auch auf deren Struktur und Führung. Während die Einführung und Etablierung eines Qualitätsmanagements im Unternehmen nach wie vor zu den Hauptaufgaben eines Qualitätsbeauftragten gehören, verändert sich die Art der Umsetzung und die Dimension der Aufgabenbereiche. Dabei rückt die Begleitung von Veränderungsprozessen vermehrt in den Mittelpunkt und geht mit Zuständigkeiten im Change Management einher.

Damit bleibt festzuhalten: Der Wandel im Qualitätsmanagement hat veränderte Anforderungen für Qualitätsbeauftragte zur Folge.

Was ändert sich künftig? Eine Perspektive

Weil sich das Qualitätsmanagement im Wandel befindet, ändern sich auch die Kompetenzen der Qualitätsbeauftragten. Dabei rückt die Implementierung und das Prozessmanagement mehr in den Mittelpunkt, Organisationsentwicklung und Unternehmensstrategie nehmen ebenfalls mehr Raum im Qualitätsmanagement ein. Hier muss das Qualitätsmanagement durch die Geschäftsführung in die Erarbeitung der Qualitätspolitik involviert werden. Angesichts zunehmender Digitalisierung und verändernden Prozessen übernimmt das Qualitätsmanagement beratende Tätigkeiten, wenn es um die Planung von Innovationen geht. Überdies werden Kompetenzen im Change Management erforderlich sein, damit Mitarbeiter auf schnelle Veränderungen vorbereitet und Veränderungsprozesse effektiv gesteuert werden. Dabei wird auch die Koordination weiterer Managementsysteme notwendig, die entlang der Lieferkette entstehen.

Qualitätsbeauftragte müssen ein Verständnis für Agilität besitzen, das die Einführung von Veränderungen in der Arbeitsweise oder gesamten Organisationsstruktur ermöglicht.

Herausforderungen für das Qualitätsmanagement insgesamt und für die Qualitätsbeauftragten

Aus den veränderten Anforderungen erwachsen neue Herausforderungen. Zu den größten Herausforderungen im Qualitätsmanagement gehört die Gewährleistung von Stabilität in einer Zeit des permanenten Wandels. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen Veränderung und Stabilität herzustellen, das dennoch zukunftsweisend ist. Deshalb ist es wichtig, das Augenmerk innerhalb eines Unternehmens auf die sich verändernden Umstände und Bereiche zu richten. Dazu zählen insbesondere die Digitalisierung und Agilität einer Organisation.

Herausforderungen ergeben sich für die Qualitätsbeauftragten selbst. Dies liegt vorwiegend daran, dass sich die Aufgaben der Qualitätsbeauftragten nicht mehr allein auf die Auditierung, die Überwachung und Verbesserung von Prozessen beschränken, sondern vermehrt auf die Organisationsentwicklung. Dafür sind weitere Skills notwendig, über die die Mitarbeiter verfügen müssen.

Die Bedeutung des Qualitätsmanagements muss in Unternehmen im Bereich der Geschäftsleitung angesiedelt werden. Zweck ist es, dadurch auch anderen Fachabteilungen die Wichtigkeit des Qualitätsmanagements für die Erreichung der Unternehmensziele zu verdeutlichen.

Eine zentrale Herausforderung von Unternehmen ist es daher, Qualität inmitten des Wandels zu sichern und zu verbessern.

Herausforderungen in den Beschaffungsmärkten

Bedingt durch die fortschreitende Globalisierung werden internationale Zulieferer, die zu deutlich günstigeren Konditionen produzieren können, zur Herausforderung für den heimischen Markt. Eine intensivere Diversifizierung und die damit verbundene wachsende Komplexität der Produkte bedeutet zusätzliche veränderte Anforderungen. Auch Niedriglohnländer können diesen Anforderungen durch besseres unternehmerisches und technologisches Wissen begegnen. Kürzere Innovationszyklen machen eine schnelle Reaktion und Umstellung der Produktion notwendig, dennoch muss Qualität gewährleistet sein. Eine Umsetzung der Qualitätspolitik des Unternehmens muss daher künftig an der gesamten Lieferkette erfolgen. Sie erfordert die Integration von Produzenten anderer Länder und Kulturen in die unternehmerischen Prozesse.

Herausforderungen im Personalbereich

Die zentrale Aufgabe der Personalabteilung ist die Bereitstellung von qualifiziertem Personal, sodass alle Aufgaben im Unternehmen erfüllt werden können. Dabei spielen vor allem drei Prozesse eine Rolle: die Personalbeschaffung, die Personalverwaltung sowie der Personalaustritt. Dem Qualitätsmanagement obliegt nun die Aufgabe, diese zu optimieren. Mitarbeiterpotenziale können so besser genutzt und die unternehmensinterne Zusammenarbeit nachhaltig verbessert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit aus.

Die Besetzung der Stelle als Qualitätsmanager stellt häufig ebenfalls eine Herausforderung dar. Um wichtige personelle Ressourcen bestehender Mitarbeiter nicht im Qualitätsmanagement als „Notlösung“ zu binden, bietet sich das Outsourcing an. Externe Consulting-Unternehmen stellen durch einen Beauftragten das Qualitätsmanagement im Unternehmen sicher.

Herausforderungen durch fehlendes Wissen

Soll das Qualitätsmanagement erstmals in einem Unternehmen eingeführt werden, fehlt in den meisten Fällen das Wissen für die genaue Planung. Werden die Ressourcen bestehender Mitarbeiter dafür verwendet, fehlen diese an anderer Stelle. Hier bieten sich externe Consulting-Unternehmen an, die über die notwendige Expertise verfügen. Sie sind in der Lage, diese Aufgabe effizient zu bewältigen. Denn: die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems verlangt aufgrund seiner Komplexität nach einer durchdachten Kosten- und Zeitplanung. Zu den Kosten zählen neben den internen Kosten auch die Kosten für den Einsatz externer Berater sowie die Zertifizierungskosten. Auf die Zeitplanung wirken sich vorrangig die Beteiligung der Mitarbeiter und die Unternehmensgröße aus.

Die Schulung der Mitarbeiter ist indes ein wichtiger Faktor, der den Erfolg des Qualitätsmanagements nachhaltig bestimmt. Gelingt es dem Unternehmen nicht, den Mitarbeitern die Bedeutung zu vermitteln, sind sie auf lange Sicht auch nicht in der Lage, das System aufrechtzuerhalten. In den Schulungen sollte es insbesondere um Kenntnisse im Projektmanagement sowie Techniken im Qualitätsmanagement gehen. Zu den weiteren Inhalten gehört der Umgang mit Handbüchern und Audits.

Die Andrawas Consulting Group

Stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ein funktionierendes Qualitätsmanagement zu implementieren oder weiter zu entwickeln, sind externe Berater/innen eine effiziente Ergänzung. Die Andrawas Consulting Group blickt auf langjährige Erfahrungen direkt aus der Praxis des Qualitätsmanagements und auch anderer Disziplinen zurück und steht bei Veränderungsprozessen entweder in beratender Funktion oder in Form von Schulungen/Workshop und Coaching an der Seite der Unternehmen. Sprechen Sie uns an.

Quellen:

  • https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-658-28780-1.pdf
  • https://www.dgq.de/themen/dgq-qualitaetsmanagement/
  • https://www.dgq.de/fachbeitraege/qualitaetsmanager-werden-zu-brueckenbauern-im-unternehmen/
Beitrag teilen