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Wie Sie Ihre Veränderungsprozesse durch Kata verbessern

Kata, die ursprünglich aus der japanischen Kampfkunst stammt, ist in der Unternehmenswelt ein wirkungsvolles Instrument zur Etablierung neuer Denk- und Handlungsschemas. Sie beruht auf kontinuierlicher Verbesserung (KVP), Flexibilität gegenüber aktuellen Problemstellungen sowie Verhaltensroutinen, die auf allen Hierarchieebenen geltend sind. Das Fundament von Kata bilden gegenseitiger Respekt und die Orientierung an der Vision eines Unternehmens, die vom gesamten Personal geteilt wird. Dieser Beitrag bietet einen Blick auf drei wichtige Stufen von Kata, indem er auf deren Besonderheiten und Merkmale genauer eingeht.

Verbesserungskata: Vom Ist-Zustand hin zum gewünschten Ziel-Zustand

Die Verbesserungskata ist darauf ausgerichtet, bei Führungskräften und Mitarbeitenden eine Lernroutine zu entwickeln. Diese erlaubt es ihnen, sich schrittweise einem klar definierten Ziel-Zustand anzunähern. Während das endgültige Ziel auf Mitarbeiter-, Team- und Managementebene bekannt ist, ist der Weg zum Ziel nicht vorgegeben. Dies bedeutet, dass Führungskräfte und Mitarbeitende durch Versuch und Irrtum lernen, um in weiterer Folge zielgerichtete Verbesserungen vornehmen zu können.Ein solches experimentelles Vorgehen erfordert nicht nur eine möglichst exakte Definition von Ist- und Soll-Zustand. Es geht ebenfalls darum, dass Führungskräfte und Mitarbeitende die Bereitschaft erklären, ihre Komfortzone zu verlassen und neue Denkweisen im dynamischen Arbeitsumfeld anzuwenden. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die kleinen Schritte auf dem Weg zur Zielerreichung nach dem vierstufigen PDCA-Zyklus abgearbeitet und vorangetrieben werden.

Vereinfacht dargestellt lässt sich die Verbesserungskata anhand folgender Fragestellungen schildern:

  • Was ist die gemeinsame Vision? In welche Richtung geht die gewünschte Veränderung?
  • Wie ist die Ausgangssituation, die es zu verändern gilt?
  • Wie ist der Zielzustand? Was genau soll auf Mitarbeiter-, Team- und Managementebene erreicht werden?
  • Wird der Verbesserungsprozess gemäß dem PDCA-Zyklus erfolgen?

Die Verbesserungskata kann nur dann einen Erfolg verzeichnen, wenn bei Führungskräften und Mitarbeitenden ein breites Verständnis über die Arbeitsweise herrscht. Nur so kann sich das gesamte Personal auf die notwendigen Veränderungen einstellen und diese beim täglichen Einsatz implementieren. Im Idealfall fühlen sich Führungskräfte und Mitarbeitende mitgenommen, indem sie zugleich Veränderungsprozesse gemeinsam gestalten und die Integration ermöglichen.

Coachingkata: Mitarbeitende entwickeln die problemlösende Kreativität

Die Verbesserungskata allein reicht nicht aus, um in einem Unternehmen Lern- und Veränderungsprozesse zu verwirklichen. Aus diesem Grund wird sie meistens durch die Coachingkata unterstützt. Diese gibt – ähnlich wie die Verbesserungskata – keinen konkreten Lösungsweg vor. Vielmehr dient die Coachingkata dazu, Mitarbeitende auf dem Weg zur Zielerreichung zu begleiten und ihre intrinsische Motivation zu fördern. Das Ziel ist es hier, den Einsatz von Verbesserungskata zur Gewohnheit zu machen.

Einer Führungskraft, die idealerweise Aufgaben von Coach/in übernimmt, kommt diesbezüglich eine wichtige Rolle zu. Sie wird damit beauftragt, Mitarbeitenden die Umsetzung schrittweiser Veränderungen zu erleichtern. Deshalb ist es essentiell, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Führungskraft und an der Coachingkata beteiligten Mitarbeitenden aufzubauen und zu pflegen. Ein wechselseitiger Respekt und der Dialog auf Augenhöhe geben Mitarbeitenden den Mut, neue Lösungen zu finden und anzugehen.

Die Coachingkata basiert auf folgenden Standardfragen, die von Coach/in bei jedem Coaching-Treffen mit Mitarbeitenden zu stellen sind:

  • Wie ist der Ist- und Ziel-Zustand?
  • Welche Hindernisse stehen der Zielerreichung im Weg?
  • Welche weiteren Schritte müssen vorgenommen werden, um weiterzukommen?
  • Wann sind die ersten Ergebnisse zu erwarten?
  • Welche Erfahrungen wurden bisher gesammelt? Was hat man aus den Erfahrungen gelernt?

Ähnlich wie die Verbesserungskata etabliert auch die Coachingkata eine Lernroutine, dank welcher Mitarbeitende dem endgültigen Ziel näher kommen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass eine Führungskraft als Coach/in nicht in die Problemlöser-Rolle verfällt. Dies passiert gewöhnlich dann, wenn eine Führungskraft eine äußerst belastende oder stressige Situation in kurzer Zeit bewältigen muss. Auf diese Weise bremst sie allerdings die Weiterentwicklung von Kompetenzen bei Mitarbeitenden und verhindert ihre eigene Entlastung.

Coachingkata 2: Coach/in benötigt auch eine wertvolle Unterstützung

Es bedarf besonderer Fähigkeiten und Kompetenzen, um die Coachingkata erfolgreich durchzuführen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmen dafür, Führungskräfte weiterzuentwickeln und ihr Potenzial als Coach/in auszubauen. Diesem Zweck dient die Coachingkata 2, die sich einzig und allein an Coaches richtet und durch die sogenannten 2nd-Coaches erfolgt. Ihre Aufgabe besteht vorrangig darin, Coaches auf allen Hierarchieebenen umfassend zu begleiten.

Im Besonderen helfen 2nd-Coaches dabei, Coachings für Mitarbeitende zu planen und aufgrund klar definierter Ziele zu realisieren. Sie bereiten gemeinsam mit Coaches Coaching-Gespräche vor und geben ihnen ein konstruktives Feedback. Dieses ermöglicht Coaches, mehr Führungserfolg zu erzielen und mitarbeiterorientierte Veränderungsprozesse nachhaltig zu gestalten. Die Coachingkata 2 ist ein langfristig angelegter Prozess, der sich auf eine regelmäßige und maßgeschneiderte Betreuung von Coaches stützt.

Dabei gilt folgendes Prinzip: Je mehr Hierarchieebenen aktiv an gut geplanten und konsequent umgesetzten Verbesserungsaktivitäten teilnehmen, desto wirksamer sind sie. Der langfristige Erfolg von Veränderungsprozessen ist durch hohe Motivation und Gemeinschaftssinn auf Mitarbeiter-, Team- und Managementebene bedingt. Der Einsatz einer richtig funktionierenden Coaching-Kaskade resultiert in Optimierung von Informationsfluss über alle Hierarchieebenen hinweg und Etablierung einer unternehmensweiten Verbesserungskultur.

Unsere Schulungen zum Thema KATA:

Wir bieten Schulungen zum Thema KATA an. Informieren Sie sich hier und lernen Sie noch mehr zum Thema KATA, dem Stellenwert im Lean Management, dem Mentor-/Mentee-Prinzip, uvm.

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