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Führung im Qualitätsmanagement: Der Wegweiser zur gelebten Qualität im Unternehmen

Die Rolle der Führung im Qualitätsmanagement: Wie ein effektives Führungsverhalten die Qualitätsstrategie zum Erfolg führt

Qualitätsmanagement (QM) ist mehr als nur das Einhalten von Standards und das Erfüllen von Normen. Es ist eine Unternehmensphilosophie, die auf kontinuierliche Verbesserung, Kundenorientierung und eine nachhaltige Wertschöpfung abzielt. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Führung des Unternehmens. Effektive Führung ist der Motor, der die Qualitätsstrategie belebt und sicherstellt, dass die gesetzten Ziele erreicht werden. Doch was zeichnet eine erfolgreiche Führung im Kontext des Qualitätsmanagements aus? Wie kann sie dazu beitragen, die Qualitätsstrategie zum Erfolg zu führen?

Unterstützung der Führungskräfte durch die Unternehmensleitung

Die Unternehmensleitung spielt eine zentrale Rolle darin, die Führungskräfte in ihrer Aufgabe zu unterstützen, Mitarbeitende effektiv zu führen und die Qualitätsziele zu erreichen. Folgende Maßnahmen können von der Unternehmensleitung ergriffen werden, um die Führungskräfte zu stärken:

  • Bereitstellung von Ressourcen: Die Unternehmensleitung sollte sicherstellen, dass den Führungskräften ausreichend personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen zur Verfügung stehen, um die Qualitätsziele zu erreichen. Dazu gehört auch die Bereitstellung von Schulungen und Weiterbildungen im Bereich Qualitätsmanagement und Führungskompetenzen.
  • Schulung und Coaching: Regelmäßige Schulungen und Coachings für Führungskräfte tragen dazu bei, deren Fähigkeiten im Umgang mit Mitarbeitenden zu verbessern und ihre Kenntnisse im Bereich Qualitätsmanagement auf dem neuesten Stand zu halten. Ein gezieltes Coaching kann Führungskräfte dabei unterstützen, individuelle Herausforderungen zu meistern und ihre Führungskompetenzen weiterzuentwickeln.
  • Feedback-Kultur: Die Unternehmensleitung sollte eine offene Feedback-Kultur fördern, in der Führungskräfte regelmäßig Rückmeldungen erhalten, sowohl von ihren Vorgesetzten als auch von ihren Mitarbeitenden. Dies hilft den Führungskräften, ihre Stärken zu erkennen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
  • Vorleben der Qualitätspolitik: Die Unternehmensleitung muss selbst als Vorbild für die Qualitätspolitik des Unternehmens agieren. Indem sie die Prinzipien des Qualitätsmanagements vorlebt, zeigt sie den Führungskräften und Mitarbeitenden die Bedeutung der Qualitätsstrategie und motiviert zur aktiven Teilnahme.
  • Unterstützung bei Problemlösungen: Führungskräfte sollten von der Unternehmensleitung Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen und Problemen im Qualitätsmanagement erhalten. Dies kann durch die Bereitstellung von Experten, Ressourcen oder durch die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen geschehen.

Führung als Schlüssel zum Erfolg im Qualitätsmanagement

In der ISO 9001:2015, einer der bekanntesten Normen für Qualitätsmanagementsysteme, wird die Rolle der Führung betont. Die Norm verlangt, dass das Top-Management Verantwortung übernimmt, um sicherzustellen, dass die Qualitätspolitik und die Unternehmensziele mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens übereinstimmen. Führung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur die Formulierung von Richtlinien, sondern auch deren aktive Umsetzung und die Schaffung eines Umfelds, in dem Qualität zum zentralen Leitgedanken wird.

Ein entscheidender Aspekt ist das Engagement der Führung. Ohne die aktive Unterstützung durch das Management bleibt Qualitätsmanagement oft ein isoliertes Projekt ohne ausreichende Ressourcen oder Priorität. Wenn hingegen die Führungsebene mit gutem Beispiel vorangeht, vermittelt sie den Mitarbeitenden die Bedeutung von Qualität und schafft die notwendige Motivation für eine nachhaltige Umsetzung. Dieses Engagement beginnt bei der strategischen Planung und erstreckt sich bis zur operativen Ebene, wo es darum geht, die Mitarbeitenden in den Verbesserungsprozess einzubeziehen.

Messbarkeit der Führungsleistung: Um sicherzustellen, dass die Führung im Qualitätsmanagement erfolgreich ist, ist es wichtig, messbare Indikatoren zu definieren. Führungskräfte können beispielsweise die Anzahl der umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen, die Teilnahme an Schulungen zur Qualitätssicherung oder die Mitarbeiterzufriedenheit als Kennzahlen heranziehen. Regelmäßige Audits und Befragungen können ebenfalls Aufschluss darüber geben, inwieweit die Qualitätspolitik erfolgreich vermittelt wurde und wie gut die Mitarbeitenden die Qualitätsziele verstehen.

Kommunikation als Erfolgsfaktor

Eine weitere wichtige Komponente des Führungsverhaltens im Qualitätsmanagement ist die Kommunikation. Eine effektive Qualitätsstrategie kann nur dann zum Erfolg führen, wenn alle Beteiligten verstehen, welche Ziele erreicht werden sollen und welchen Beitrag sie dazu leisten können. Führungskräfte müssen in der Lage sein, die Qualitätsziele klar und verständlich zu vermitteln. Dies umfasst nicht nur die Weitergabe von Informationen, sondern auch den Dialog mit den Mitarbeitenden, um deren Rückmeldungen, Ideen und Bedenken zu berücksichtigen.

Ein gutes Führungsverhalten zeichnet sich dadurch aus, dass es die Kommunikation nicht als Einbahnstraße versteht, sondern als eine Gelegenheit, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Durch transparente Kommunikation kann die Führungsebene sicherstellen, dass die Ziele des Qualitätsmanagements von allen verstanden und unterstützt werden. Zudem ermöglicht offene Kommunikation die Identifikation von Problemen und Schwachstellen, die wiederum die Grundlage für Verbesserungsmaßnahmen bilden.

Kommunikationsmethoden: Es gibt verschiedene Kommunikationsmethoden, die Führungskräfte im Qualitätsmanagement nutzen können, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden auf dem gleichen Stand sind und aktiv in die Qualitätsziele einbezogen werden:

  • Schichtübergaben: Regelmäßige Übergaben zwischen Schichten sorgen dafür, dass wichtige Informationen weitergegeben werden und alle Mitarbeitenden über aktuelle Qualitätsprobleme und Fortschritte informiert sind.
  • Shopfloor Meetings: Treffen direkt an den Arbeitsplätzen, um Probleme und Verbesserungen in Echtzeit zu besprechen. Diese Meetings fördern die Transparenz und die direkte Beteiligung der Mitarbeitenden.
  • Jour Fix: Regelmäßige, geplante Besprechungen, in denen spezifische Themen, wie die aktuellen Qualitätsziele oder Verbesserungsmaßnahmen, im Fokus stehen. Diese Treffen bieten eine strukturierte Plattform für den Austausch von Informationen und Ideen.
  • Daily StandUps: Kurze tägliche Besprechungen, in denen aktuelle Aufgaben, Fortschritte und Herausforderungen besprochen werden. Diese Form der Kommunikation fördert die kontinuierliche Abstimmung und schafft Klarheit für den Tag.
  • Meetings: Regelmäßige Team- oder Abteilungsmeetings, um größere Themen im Bereich Qualität zu besprechen, neue Ziele zu setzen oder die Ergebnisse von Audits und Verbesserungsmaßnahmen zu diskutieren.

Praxisbeispiel: Ein Produktionsleiter hält regelmäßig Meetings mit seinen Mitarbeitenden ab, in denen die aktuellen Qualitätsziele und Herausforderungen besprochen werden. Er fördert offene Diskussionen, in denen Mitarbeitende Verbesserungsvorschläge einbringen können. Durch diese regelmäßigen Besprechungen stellt er sicher, dass alle Teammitglieder auf dem gleichen Stand sind und dass ihre Ideen aktiv in den Verbesserungsprozess einfließen.

Mitarbeiterbeteiligung und Empowerment

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Beteiligung der Mitarbeitenden. Qualitätsmanagement kann nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn die gesamte Belegschaft eingebunden wird. Das Konzept des „Empowerments“ ist hierbei von großer Bedeutung: Mitarbeitende sollten befähigt werden, Verantwortung zu übernehmen und selbständig Entscheidungen im Sinne der Qualität zu treffen. Diese Befähigung ist eng mit der Führungskultur verknüpft.

Eine Führungskraft, die ihren Mitarbeitenden vertraut und ihnen die Möglichkeit gibt, eigenverantwortlich zu handeln, schafft ein Umfeld, in dem Qualität wachsen kann. Das bedeutet auch, Fehler als Lernchancen zu begreifen und eine Kultur zu fördern, in der kontinuierliche Verbesserung gelebt wird. Eine gute Führung unterstützt die Mitarbeitenden nicht nur in ihrer beruflichen Entwicklung, sondern bietet ihnen auch den Rahmen, in dem sie ihre Ideen und Vorschläge aktiv einbringen können.

Praxisbeispiel: Ein Teamleiter in der Qualitätssicherung gibt seinen Mitarbeitenden die Befugnis, bei der Entdeckung von Qualitätsproblemen Entscheidungen zu treffen, ohne auf seine Zustimmung warten zu müssen. Dies zeigt den Mitarbeitenden, dass ihnen vertraut wird, und fördert ein proaktives Verhalten, um Probleme frühzeitig zu beheben. Außerdem organisiert der Teamleiter Workshops, in denen die Mitarbeitenden Best Practices austauschen und gemeinsam an Lösungen für wiederkehrende Qualitätsprobleme arbeiten.

Messbarkeit der Mitarbeiterbeteiligung: Die Anzahl der von Mitarbeitenden initiierten Verbesserungsmaßnahmen oder die Teilnahmequote an Empowerment-Workshops können als Indikatoren für den Erfolg der Mitarbeiterbeteiligung dienen. Ebenso kann die Häufigkeit von Feedbackrunden und die ergriffenen Maßnahmen zur Problemlösung gemessen werden, um die Effektivität der Mitarbeiterbeteiligung zu bewerten.

Führung durch Vorbild

„Walk the talk“ – Führung durch Vorbild ist ein zentrales Prinzip im Qualitätsmanagement. Führungskräfte, die selbst die Prinzipien der Qualität leben, senden eine klare Botschaft an ihre Teams. Sie zeigen, dass Qualität kein Schlagwort ist, sondern Teil der alltäglichen Arbeit. Dies schafft nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern auch eine Kultur, in der die Mitarbeitenden motiviert sind, die Qualitätsziele zu erreichen.

Eine Führungskraft, die sich in den Prozessen engagiert, sich selbst an die Standards hält und aktiv an Verbesserungen arbeitet, inspiriert andere, dasselbe zu tun. Dieses Vorbildverhalten trägt entscheidend dazu bei, dass die Qualitätsstrategie nicht nur theoretisch, sondern praktisch im Unternehmen verankert wird.

Praxisbeispiel: Der Geschäftsführer eines Unternehmens führt regelmäßig „Gemba Walks“ durch – Besuche direkt an den Arbeitsplätzen, um die Prozesse vor Ort zu verstehen und gemeinsam mit den Mitarbeitenden Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Dabei zeigt er persönliches Interesse an den täglichen Herausforderungen der Mitarbeitenden und lebt so das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung vor.

Messbarkeit des Vorbildverhaltens: Die Häufigkeit von Gemba Walks, die Anzahl der identifizierten und umgesetzten Verbesserungen sowie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden können als Kennzahlen herangezogen werden, um das Vorbildverhalten der Führungskräfte zu bewerten.

Risiken durch schlechte Führung und Chancen durch gute Führung

Risiken durch schlechte Führung: Schlechte Führung kann erhebliche negative Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement haben. Unklare Kommunikation, mangelnde Unterstützung der Mitarbeitenden und fehlendes Engagement führen oft dazu, dass Qualitätsziele nicht erreicht werden. Ein Mangel an Vertrauen und fehlende Einbindung der Mitarbeitenden können zu Frustration und Demotivation führen, was wiederum die Produktqualität und die Kundenzufriedenheit beeinträchtigt. Zudem bleibt das Qualitätsmanagement bei schlechter Führung oft auf oberflächliche Maßnahmen beschränkt, ohne eine tatsächliche Verankerung im täglichen Betrieb zu erreichen. Dies kann letztlich zu hohen Fehlerquoten, Rückrufaktionen und einem Verlust des Kundenvertrauens führen.

Chancen durch gute Führung: Gute Führung hingegen bietet die Chance, das Qualitätsmanagement nachhaltig im Unternehmen zu verankern. Durch klare Kommunikation, Vorbildverhalten und die Einbindung der Mitarbeitenden können Führungskräfte eine Kultur der Qualität schaffen, die auf kontinuierliche Verbesserung und Fehlervermeidung abzielt. Gute Führungskräfte motivieren ihre Teams, fördern Eigenverantwortung und schaffen ein Umfeld, in dem Qualitätsbewusstsein zur Selbstverständlichkeit wird. Dies führt nicht nur zu einer Verbesserung der Produktqualität, sondern auch zu einer höheren Mitarbeitermotivation und einer stärkeren Kundenbindung. Darüber hinaus unterstützt gute Führung die Innovationskraft des Unternehmens, da die Mitarbeitenden aktiv in die Prozessoptimierung einbezogen werden und sich ermutigt fühlen, neue Ideen einzubringen.

Die Rolle der Führung im Qualitätsmanagement ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg einer Qualitätsstrategie. Effektive Führung sorgt für die notwendige Motivation und Ausrichtung, stellt Ressourcen bereit und schafft ein Umfeld, in dem Qualität zur Selbstverständlichkeit wird. Durch klare Kommunikation, die Beteiligung der Mitarbeitenden und das eigene Vorbildverhalten tragen Führungskräfte entscheidend dazu bei, dass die Qualitätsziele erreicht werden. Letztlich ist Qualitätsmanagement eine Gemeinschaftsaufgabe, die nur durch ein starkes Führungsverhalten erfolgreich umgesetzt werden kann.

Praxisbeispiel: Ein Qualitätsmanager legt gemeinsam mit den Mitarbeitenden spezifische Qualitätsziele fest und entwickelt dazu passende Maßnahmen. Diese Ziele werden in monatlichen Meetings überprüft und bei Bedarf angepasst. Durch die gemeinsame Erarbeitung der Ziele fühlen sich die Mitarbeitenden stärker eingebunden und sind motivierter, diese zu erreichen.

Messbarkeit der Zielerreichung: Die Erreichung der Qualitätsziele wird regelmäßig anhand von Kennzahlen wie Fehlerquoten, Produktivität und Kundenfeedback überprüft. Diese Kennzahlen ermöglichen es, den Fortschritt zu verfolgen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um die gesetzten Qualitätsziele zu erreichen.

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