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EMAS im Rampenlicht: Auf dem Weg zu nachhaltigem Erfolg und Umweltverantwortung

Die EMAS-Verordnung leidet in den letzten Jahren an rückläufigen Registrierungen. Leider wird die EMAS oft als zu umfangreich oder kostspielig gesehen. Wir bringen die EMAS mit diesem Fachbeitrag für Sie ins Rampenlicht!

Die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009, auch als EMAS-Verordnung bekannt, ist eine EU-Rechtsvorschrift, die das „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS) etabliert.

Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  1. Zielsetzung: Die Verordnung zielt darauf ab, Organisationen zu einem verbesserten Umweltmanagement zu verpflichten und ihre Umweltauswirkungen zu überwachen, zu bewerten und zu minimieren.
  2. Anwendungsbereich: EMAS gilt für Organisationen jeder Größe und Art, die ihre Umweltleistung verbessern möchten. Dies umfasst Unternehmen im privaten und öffentlichen Sektor.
  3. Umweltmanagementsystem: EMAS erfordert von Organisationen die Einführung eines Umweltmanagementsystems gemäß den festgelegten Anforderungen. Dieses System soll die Einhaltung der Umweltgesetzgebung sicherstellen und die kontinuierliche Verbesserung der Umweltauswirkungen fördern.
  4. Umwelterklärung: Teilnehmer müssen eine jährliche Umwelterklärung erstellen, in der sie ihre Umweltleistung offenlegen und veröffentlichen. Die Erklärung soll Informationen über Umweltauswirkungen, Ressourcenverbrauch und Bemühungen zur kontinuierlichen Verbesserung enthalten.
  5. Umweltgutachten: EMAS verlangt die Durchführung von Umweltgutachten durch unabhängige Umweltgutachter, um sicherzustellen, dass die Anforderungen der Verordnung erfüllt sind.
  6. Verifizierung und Validierung: Die Umwelterklärung und das Umweltmanagementsystem müssen von einem unabhängigen Umweltgutachter überprüft und validiert werden.
  7. Teilnahme an EMAS: Organisationen, die EMAS beitreten, dürfen das EMAS-Logo verwenden, um ihre Bemühungen um Umweltschutz und -transparenz zu kennzeichnen.

Durch EMAS sollen Organisationen nicht nur ihre Umweltauswirkungen reduzieren, sondern auch ihre Umweltleistung gegenüber Interessengruppen transparent kommunizieren. EMAS fördert somit eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Unternehmensführung.

Die EMAS-Registrierung ist der formale Prozess, durch den eine Organisation offiziell in das „Eco-Management and Audit Scheme“ (EMAS) aufgenommen wird. Hier sind die Schritte, die normalerweise erforderlich sind, um sich zu registrieren:

  1. Vorbereitung:
    • Die Organisation bereitet sich darauf vor, indem sie ein Umweltmanagementsystem (EMS) nach den Anforderungen der EMAS-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1221/2009) implementiert. Das EMS umfasst Maßnahmen zur Identifizierung, Überwachung und Reduzierung der Umweltauswirkungen der Organisation.
  2. Umwelterklärung und Umweltmanagementsystem (UMS):
    • Die Organisation erstellt eine Umwelterklärung, die Informationen über ihre Umweltauswirkungen, Ressourcenverbrauch und Bemühungen zur kontinuierlichen Verbesserung enthält.
    • Das Umweltmanagementsystem (UMS) wird auf die Konformität mit den EMAS-Anforderungen überprüft, und die Organisation stellt sicher, dass es effektiv funktioniert.
  3. Umweltgutachten:
    • Ein unabhängiger Umweltgutachter, der von der zuständigen nationalen Behörde akkreditiert ist, führt ein Umweltgutachten durch. Dieser Gutachter überprüft das Umweltmanagementsystem, die Umwelterklärung und stellt sicher, dass die Organisation die EMAS-Anforderungen erfüllt.
  4. Validierung und Verifizierung:
    • Der Umweltgutachter validiert das Umweltmanagementsystem und verifiziert die Umwelterklärung. Diese Überprüfung stellt sicher, dass die Angaben der Organisation korrekt und verlässlich sind.
  5. Bericht an die zuständige Behörde:
    • Die Organisation reicht alle erforderlichen Dokumente, einschließlich des Umweltgutachtens, bei der zuständigen nationalen Behörde ein.
  6. Registrierung und Veröffentlichung:
    • Nachdem die zuständige Behörde die Unterlagen überprüft hat, erfolgt die offizielle Registrierung der Organisation in das EMAS-Register.
    • Die Organisation darf nun das EMAS-Logo verwenden, um ihre Umweltleistung zu kennzeichnen.

Die EMAS-Registrierung ist nicht dauerhaft. Die Organisation muss ihre Umweltleistung kontinuierlich verbessern, die Umwelterklärung jährlich aktualisieren und sich alle drei Jahre einer erneuten Überprüfung durch einen Umweltgutachter unterziehen, um weiterhin im EMAS-Register geführt zu werden.

EMAS, das „Eco-Management and Audit Scheme“, legt Schlüsselbereiche und Kernindikatoren fest, um Organisationen dabei zu unterstützen, ihre Umweltauswirkungen zu überwachen und zu verbessern. Hier sind die Schlüsselbereiche und einige der Kernindikatoren:

  1. Umweltmanagementprogramm:
    • Hierbei geht es um die Einführung eines Umweltmanagementsystems (UMS) in der Organisation. Kernindikatoren können die Effektivität des UMS, die Implementierung von Umweltpolitiken und -verfahren sowie die Schulung der Mitarbeiter in Umweltfragen sein.
  2. Umweltleistung:
    • Dieser Bereich konzentriert sich darauf, wie gut die Organisation ihre Umweltauswirkungen steuert und minimiert. Kernindikatoren können die Menge an Abfall, Emissionen, Ressourcenverbrauch und den Einsatz erneuerbarer Energien umfassen.
  3. Rechtskonformität:
    • Organisationen müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten Umweltgesetze und -vorschriften einhalten. Kernindikatoren können die Anzahl der Umweltauflagen, die Einhaltung von Abfallentsorgungsnormen und die Kontrolle von umweltrelevanten Risiken umfassen.
  4. Kommunikation:
    • Dieser Bereich bezieht sich auf die Kommunikation der Umweltleistung gegenüber internen und externen Interessengruppen. Kernindikatoren können die Häufigkeit von Umweltberichten, die Transparenz in der Kommunikation und das Feedback von Interessengruppen umfassen.
  5. Zusammenarbeit mit Interessengruppen:
    • EMAS legt Wert auf die Einbeziehung und Zusammenarbeit mit Interessengruppen wie Mitarbeitern, Lieferanten und der lokalen Gemeinschaft. Kernindikatoren können die Anzahl der Umweltausschusssitzungen, das Feedback von Interessengruppen und die Beteiligung an Umweltinitiativen umfassen.
  6. Produktaspekte:
    • Organisationen müssen die Umweltauswirkungen ihrer Produkte berücksichtigen. Kernindikatoren können die Entwicklung umweltfreundlicher Produkte, die Reduzierung von Produktverpackungen und die Förderung von Recyclingoptionen umfassen.

Die genauen Kernindikatoren können je nach Organisation und Branche variieren. Der Schlüssel besteht darin, spezifische, messbare und relevante Indikatoren festzulegen, um die Umweltleistung angemessen zu überwachen und zu bewerten. Die Kernindikatoren sollten dazu beitragen, die Ziele der Organisation im Bereich Umweltschutz zu erreichen und gleichzeitig die Einhaltung der EMAS-Anforderungen sicherzustellen.

Vor- und Nachteile des Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)

Das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) der Europäischen Union ist ein freiwilliges Umweltmanagementsystem, das Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltauswirkungen zu bewerten, zu überwachen und zu verbessern. Wie bei vielen Regelungen gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, die bei der Entscheidung für die Teilnahme an EMAS berücksichtigt werden sollten.

Vorteile von EMAS:

  1. Verbessertes Umweltbewusstsein: EMAS fördert ein höheres Umweltbewusstsein in Organisationen. Durch die Implementierung eines Umweltmanagementsystems (UMS) werden Mitarbeiter für Umweltaspekte sensibilisiert, was zu einem verantwortungsbewussteren Umgang mit Ressourcen führt.
  2. Transparenz und Glaubwürdigkeit: Organisationen, die EMAS anwenden, verpflichten sich zur Offenlegung ihrer Umweltleistung. Dies führt zu mehr Transparenz und erhöht die Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit.
  3. Rechtliche Sicherheit: EMAS erfordert die Einhaltung aller relevanten Umweltgesetze und -vorschriften. Dies bietet rechtliche Sicherheit und hilft Organisationen, Bußgelder und rechtliche Probleme zu vermeiden.
  4. Wettbewerbsvorteil: Organisationen können EMAS als differenzierendes Merkmal nutzen. Das EMAS-Logo zeigt, dass eine Organisation über ihre gesetzlichen Verpflichtungen hinausgeht, um Umweltverantwortung zu übernehmen, was einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann.

Nachteile von EMAS:

  1. Kosten und Ressourcen: Die Einführung und Aufrechterhaltung eines Umweltmanagementsystems erfordern beträchtliche Ressourcen, einschließlich Zeit und Geld. Für kleinere Organisationen könnten diese Kosten eine Hürde darstellen.
  2. Komplexität: Die Umsetzung von EMAS kann aufgrund der damit verbundenen Dokumentations- und Überwachungsanforderungen komplex sein. Dies könnte insbesondere für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellen.
  3. Begrenzte Flexibilität: EMAS kann als weniger flexibel empfunden werden, da es bestimmte Anforderungen und Verfahren vorschreibt. Dies könnte für Organisationen, die bereits andere Umweltmanagementsysteme nutzen, eine Einschränkung darstellen.
  4. Verpflichtender Umweltaudit: Ein zentrales Element von EMAS ist das Umweltaudit, das regelmäßig durchgeführt werden muss. Dies könnte als zeitaufwendig und belastend empfunden werden, insbesondere für kleinere Organisationen.

Insgesamt bietet EMAS eine strukturierte Methode zur Verbesserung der Umweltleistung von Organisationen. Die Entscheidung, sich für EMAS zu engagieren, sollte jedoch sorgfältig abgewogen werden, um sicherzustellen, dass die Vorteile die potenziellen Nachteile überwiegen und dass die Organisation die erforderlichen Ressourcen für eine erfolgreiche Implementierung bereitstellen kann.

Die DIN EN ISO 14001:2015 und EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) sind beide Umweltmanagementsysteme, jedoch gibt es einige Unterschiede in ihrem Ansatz, ihren Anforderungen und ihrer Anwendung. Hier sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der DIN EN ISO 14001:2015 und EMAS:

**1. Norm vs. Verordnung:

  • ISO 14001: Die ISO 14001 ist eine internationale Norm für Umweltmanagementsysteme, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt wurde. Sie ist eine freiwillige Norm, die weltweit anwendbar ist.
  • EMAS: EMAS ist eine Verordnung der Europäischen Union (Verordnung (EG) Nr. 1221/2009). Im Gegensatz zu ISO 14001 ist EMAS in der EU rechtlich verbindlich und geht über die Anforderungen der ISO 14001 hinaus.

**2. Rechtsverbindlichkeit:

  • ISO 14001: Die ISO 14001 ist eine freiwillige Norm. Die Umsetzung ist eine Entscheidung der Organisation, um ihre Umweltleistung zu verbessern, aber es gibt keine gesetzlichen Verpflichtungen.
  • EMAS: Organisationen, die EMAS anwenden, verpflichten sich gesetzlich zur Einhaltung der Umweltgesetzgebung. EMAS geht über ISO 14001 hinaus, indem es eine rechtliche Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung darstellt.

**3. Umweltaudit:

  • ISO 14001: Ein Umweltaudit ist in ISO 14001 erforderlich, aber es gibt keine genauen Vorgaben für den Umfang und die Häufigkeit.
  • EMAS: EMAS schreibt spezifische Anforderungen für das Umweltaudit vor, einschließlich der Häufigkeit (mindestens einmal im Jahr). Das Audit wird von unabhängigen Umweltgutachtern durchgeführt.

**4. Umwelterklärung:

  • ISO 14001: Die Norm enthält keine spezifischen Anforderungen für die Veröffentlichung einer Umwelterklärung.
  • EMAS: EMAS verlangt die Erstellung und Veröffentlichung einer jährlichen Umwelterklärung, die bestimmte Informationen über die Umweltleistung der Organisation enthält.

**5. Beteiligung der Interessengruppen:

  • ISO 14001: Es gibt Anforderungen an die Kommunikation, aber keine explizite Anforderung zur Beteiligung externer Interessengruppen.
  • EMAS: EMAS legt Wert auf die Einbeziehung und Konsultation von Interessengruppen wie Mitarbeitern, Anwohnern und anderen relevanten Parteien.

**6. Logo-Nutzung:

  • ISO 14001: ISO 14001 gibt keine spezifischen Anforderungen für die Nutzung von Umweltlogos vor.
  • EMAS: Organisationen, die EMAS nutzen, dürfen das EMAS-Logo verwenden, was ihre Umweltverpflichtungen gegenüber externen Parteien signalisiert.

Insgesamt sind ISO 14001 und EMAS beide wertvolle Instrumente für Umweltmanagement, aber EMAS ist spezifischer und umfassender in Bezug auf seine Anforderungen und seine rechtliche Verbindlichkeit, insbesondere in der Europäischen Union. Unternehmen müssen ihre spezifischen Anforderungen und Ziele berücksichtigen, um zwischen den beiden Systemen zu wählen. Das könnte Sie interessieren hier klicken

 

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